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Einige Gedanken über Holz :
Wir haben festgestellt, dass man im Holz exakter arbeiten kann als im Linol.
Bei Formen unter 1/2 mm Breite ist es nahezu Glücksache, ob das Linoleum stehen
bleibt oder weich zur Seite wegbricht.
Der Holzstecher verwendet Hartholz; dazu gehören z.B. Obstbaum, Buchs, Olive -
alle langsam wachsenden Baumsorten. Deren Fasern sind viel kürzer, fester miteinander
verbunden und eben - härter.
Ein weiterer Vorteil dieser Hölzer ist, dass sie schwach gemasert sind und die Maserung
nicht mitdruckt. (vergl. Fichtenholz!)
Der Faktor ZEIT spielt übrigens eine große Rolle, auch bei der Farb- und Papierherstellung;
ein Aspekt, der uns heute fremd ist.
Das "Zeitpotential", das einer Sache innewohnt, macht einen großen Teil ihres Wertes aus.
(Dies einmal auch im Hinblick auf unser Faximile bedenken.)
In einem
Holzlager sind die Stücke
mit Datum und Baumname beschriftet. So weiß man nach Jahren noch genau womit man es zu
tun hat. Hier: Nuss, 8/88 und Apfel, 2/95
Solch ein sorgsam ausgewähltes Holz muss zunächst Jahre unter bestimmten klimatischen
Bedingungen lagern, da es sich während der Trocknung verzieht und eine Druckplatte dadurch
unbrauchbar würde oder gar reißen könnte. Die heutigen, industriellen Schnelltrocknungsverfahren
in Hitzekammern (z.B. für Bauholz) bringen hierfür ungeeignete Ergebnisse, Schnitzholz muss lagern!
Danach wird es mit dem Handhobel völlig plan gehobelt - man bedenke, dass sich keine
Unregelmäßigkeiten (Senke oder Buckel) einschleichen dürfen. Dazu bedarf es eines sehr scharfen
Hobels (Klingenschärfen - eine Kunst für sich) und viel Erfahrung.
Hobelsortiment
Allein die Vorbereitungen sind also bereits gar nicht so ohne, und in jedem Holzschnitt
steckt auch ein Baumschicksal.