-mein Einladungsmotiv, Foto aus einer Höhle in Arbroath, Schottland
meine Kunst zu installieren. Der labyrinthische "Bananenkeller" führt mit drei Stockwerken insgesamt
17 Meter in die Tiefe - bis zum Grundwasser.
An drei Samstagen war der Keller geöffnet.
Ich zeigte in einem Gang
- meine Höhlenvideos und das Buchobjekt "Schieferbuch",
- in einem angrenzenden Turmraum ein jeweils wechselndes Künstlerbuch, das in Zusammenarbeit mit Martin Dürk entstanden ist,
- in einem der Reifungskeller mein Engel-Seidenobjekt.
Zu allen Terminen hielt ich Lyrik-Lesungen meiner Höhlen-Texte, die letzte Lesung war sogar eine
Duett-Lesung mit ergänzenden Texten von Stephan Flommersfeld. Textbücher können bei mir bestellt werden.
Zu diesem Ort entstand ein Gedicht, zu dem ich zu einem Videopoetryfilm entwickelte, der unten verlinkt ist.
Videopoetry - das Gedicht "Engel der Keller"
Dazu erklangen zarte Klänge eines Windspiels, das vor dem Ventilator platziert war.
In dem Reifungsraum gab es kein Licht, ausser einer Akkulampe, die hinter dem "Engel" montiert war.
Im Gegenlich schien er den Besucher geradezu entgegen zu fliegen, wenn sie durch die Tür
dieses letzten Raumes traten.
Die Beleuchtung und Inszenierung variierte jeden Samstag leicht, zuletzt gab es nur noch eine kleine
Kopflampe als Lichtquelle und viel Wind.
(In Anlehnung an Rilkes Engellieder)
Da kein Versicherungsschutz das freie Herumspalten unserer Engel abdeckt
(Die Kalkulationsmodelle hatten ergeben, dass es sich nicht rechnen würde),
sind wir dazu übergegangen, sie Untertage zu halten.
Zunächst in den gekalkten Kellerräume, wo die Gläser mit goldener Mirabellen-marmelade in Regalen standen,
später in den Bunkern und Katakomben, in die wir uns im Kriegsfalle flüchten,
und wo wir sie am Rande unseres Sichtfeldes vorbei huschen sehen.
So ist die Rechtslage nun einmal.
Von der Straße aus werfen wir ihnen zuweilen unreife Bananen durch einen
Schacht zu, worüber sie sich gelinde wundern.
Aus Platzgründen haben sie das Fliegen eingestellt, es eilt ja nicht mehr.
Und auch, weil ihre Federn an den rostigen Eisenträgern und Haken zerfasern.
Sie fassen sich beiden Händen und tänzeln durch die Stollen und Kanäle.
Manchmal lacht einer auf oder summt eine Melodie.
Im Winter hauchen sie auf die schwarzen Hautflügel der Fledermäuse,
die darunter ihre Jungen bergen.
Im Sommer wölben sie ihre Hände um die zarten Wurzelfinger der Weide
und halten sie sich dicht ans Ohr.
Dann lauschen sie dem oberirdischen Chor der Blätter und Zweige.
Oder sie tauschen lange, liebevolle Blicke mit den Fischen der Tiefsee,
die sie durch den Grundwasserstrom besuchen kommen.
Sie neigen dann ihre Gesichter über den Brunnenschacht
und blicken lächelnd durch das klare Wasser
bis tief hinab zum ersten Schöpfungstag,
an dem sie geboren wurden.
© Tanja Leonhardt
die Videos der Höhlen und Feuerperformances sind auf meinem Youtube-Kanal zu sehen.
Ort der Lesung "Feuerbarke"
im Finstern des Stromausfalls, nur mit der Akku-Leselampe
Lyrik-Lesung zur Eröffnung. Die weiteren Lesungen wurden tiefer unten, sehr stimmungsvoll
direkt im Videogang und im Aquarell- Turmraum abgehalten. Das Textheft kann bei mir angefordert werden.
Cavebabies
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Seababies
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among Vulcano Rocks
weitere Installationen des "Engels" (bitte
anklicken)