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Das Projekt Wortgarten

  

 

... ist eine mobile Buchstaben-Skulpturengruppe aus Massivholz, die sich zum Betrachten, Anfassen, Umhertragen und Kombinieren anbietet. Zu Beginn steht die Idee eines "outdoor-scrabble", ähnlich eines open air-Schachspiels. Sodann befreie man das Scrabble-Spiel nur noch von sämtlichen Regeln und Zwängen - und bekommt einen "Wortgarten". 

Die Buchstaben sollen in Parkgeländen, Schul- oder Museumshöfen etc. aufgestellt werden und zunächst einmal zum Schauen & Spielen einladen. Gemeinsam mit KultA e.V. werden Konzepte erdacht, die zwischen Bildender Kunst und Literatur, creative writing, Leseförderung oder auch therapeutischem Schreiben angesiedelt sein werden. Kooperationspartner hierfür könnten sein: Schulen und Kindergärten, Museen, Behinderteneinrichtungen, Krankenhäuser, Parkanlagen usw. Der Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt, wir freuen uns über alle Anfragen und Ideen, die das Projekt weiter reifen lassen. 

Allein oder gemeinsam mit anderen kann man seine eigenen Worte und Sätze zusammen stellen. Die Geschwindigkeit des Aufstellens wird durch die ungewöhnliche physische Präsenz der Lettern vorgegeben: 70 cm hoch und entsprechend schwer, wird es geraume Zeit dauern und eine gewisse Anstrengung erfordern, die passenden Buchstaben/Worte zu finden und herbei zu tragen. "Wo fasse ich sie am besten an, und schaffe ich das allein oder brauche ich vielleicht Hilfe? Ich könnte mir einen Splitter holen oder der Buchstabe fällt mir auf den Fuß..." Umgang mit Sprache birgt Risiken, wird körperlich erfahrbar. Worte werden nicht mehr leichtfertig verwendet und wieder abgetan. Mit einem Male sind alle Sinne am Spiel beteiligt und der ganze Mensch textet. Genau diese Entschleunigung schafft Freiräume für neue Assoziationen im sprachlichen Schöpfungsprozess. Neben konkret Geplantem wird so auch Spontanes, scheinbar Willkürliches entstehen dürfen, bei dem die Zufallskonstellation und Verfügbarkeit der herumstehenden Buchstaben, die Interaktion mit anderen Menschen, die Atmosphäre im Park, das Wetter, usw. mit hineinwirken. Mit dieser Skulpturengruppe besitzt KultA e.V. ein ästhetisches Instrument um sich (im Sinne des Schriftstellers Franz Mons) Wörter zu beschaffen, eine „Wörterbeschaffungsmaschine“. Oder auch ein „Reduzierinstrument“, durch dessen Membranen vergnügt die Inhalte diffundieren.

Um die Ladezeit zu verkürzen habe ich die Dokumentationen aufgeteilt:

                                                                                

klicken Sie auf das Foto um den Film auf youtube zu sehen

 

 

   

 

Was, wenn der Buchstabe zum Berühren einlädt? Welche Worte würden wir dann finden?

Welche Worte würden uns finden?

 

"Wir sind aus Worten gemacht. Eine Wirklichkeit jenseits der Sprache können wir nicht erreichen. Sprache und Geist sind nicht zu trennen. "
                                                                    Wittgenstein

Dem steht gegenüber: "Bewusstsein ist Sein beim Ding durch das Mittel des Leibes. Der Leib ist unsere Verankerung in der Welt."                                                                   Merleau Ponty

 

Was also, wenn der Buchstabe aus dem Papier heraus, uns entgegen tritt?

Wenn er sich uns vorstellt als ein Individuum mit einem Charakter. Wenn er sich diesen Charakter einem atmenden Ding, dem Holz, entleiht, und so der geistigen Erscheinung Sprache einen Körper in der Welt gibt? Wenn er mit diesem Körper Beziehungen aufnehmen kann zu anderen Körpern, zu Buchstaben, zum Licht, zu den Vögeln, auch zur Erde, zum Tau, zur Zeit, zu uns. 

 

 

 

 

L - im Garten und in der Ausstellung des Klingspor Museums in Offenbach: 

Eiche

 

"Holz"

Das L spiegelt sowohl Fraktur, als auch handschriftlichen Duktus wieder.

(Alles, nur keinen rechten Winkel.) 

Es ist in der Ausstellung eines der naturhaftesten, erdigsten Exponate.

Obwohl die Eiche schon ein Jahr lang abgelagert war, reißt sie in den 

trocken-warmen Räumen des Museums fröhlich vor sich hin...

 

Darüber ein Druck mit Holzbuchstaben von Hans Schmitt:  

"In unseren Gärten die Wälder machen sich bereit"   René Char